Samstag, 26. März 2016

Auferstehung und Anderes

Ostern steht auch im Königreich Tonga vor der Tür. Der Priester und ich helfen beim beladen des Bootes an diesem schönen sonnigen Gründonnerstag. Bald haben die Kids Schulschluss, dann geht's ins Osterwochenende. Die Nacht verbringe ich beim Priester weil das Boot erst kurz vor Sonnenuntergang im Hafen von Hunga eintrifft.
17 Uhr legen wir ab. 3 Boote rapeldickevoll mit Leuten und Futter. Unser Skipper hat sich betrunken darum fährt der Priester das Boot zurück. Schwerfällih durchpflügt der alte die ruhig daliegenden Meeresengen von Vava'u. Dem Sonnenuntergang entgegen.  Der Skipper liegt vorne am Bug und küsst das Wasser. War wohl zu viel. Irgendjemand hat Mundgeruch. Kommt wohl vom Bug. ;)
Karfreitag morgens um 7 Uhr und ich warte auf Vaha. Er hatt schon seinen Morgens Gottesdienst abgehalten. Die Leute im Dorf werden heute ein großes Gelage abhalten. Für mich ist es der erste Tag einer Fastenzeit. Der Garten wartet schon auf mich und das Wetter ist wie die letzten Tage sehr gemischt. Mal Regen,mal Sonne. Wenn der Priester eintrifft werde ich mich verabschieden und much aufmachen. Es wartet natürlich Arbeit auf mich,erst jedoch der stündliche Fußmarsch mit Gepäck. Ostersamstag. Nach einem morgendlichen Tee geht's kurz ins Internet, Beziehungen zu Euch pflegen und dann ab ins Dorf. Dem Priester die karre bringen und dann noch mein Zeug von Onani holen. Ich ließ es gestern morgen dort. Es wäre zu schwer geworden. Gerade jetzt mach ich eine kleine Pause. Hab das Zeug umgeladen aus dem Karton in meinen Rucksack und die Tasche. Transportiert sich Viel einfacher. Zum mittag werde ich wieder im Garten sein. Kleine Ruhepause und dann am Antennenbaum weiterarbeiten und noch paar Samen in die Erde bringen und dann wird der Tag auch schon zu Ende sein.
Heute war ich endlich auf dem Baum in der Krone da nur leichter Wind ging. Ich habe den Empfang geprüft. 25 bis 40 Prozent. Ich hoffe nun das Stefan in Deutschland anfängt eine Empfangstation zu bauen und zu testen um sie mir dann zu schicken damit ich sie da oben installieren kann. Nun heisst es warten und die Krone des sinamonbaumes zu präparieren. Zwischendurch immer bissl Gartenarbeit gemacht zu Auflockerung des gesamten Arbeitsflusses. Nun sitze ich nach diesem in allen Bereichen angenehmen Tag in meiner Schlafkammer im Roundhouse und zieh mir gemütlich noch ne Folge Stargate Universe zum einschlafen rein. In 45 Minuten ist Sonnenuntergang.

Nun schon wieder ne gute Woche lang geschafft. Der Antennenbaum ist fertig und wartet auf das Equipment von Stefan. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle. Ich mache mich an den Weiterbau der Eingangspassage zu Avalon mit Harke Modell: solid rake Megaforest. Macht sich wirklich gut das Teil. Da soviel Ästhe und Laub während des letzten Zyklon runtergekommen sind komme ich ohne Feuer machen nicht ganz aus. Nun sitze ich und warte auf die Abendebbe nach Fofoa. Patrick hat morgen Geburtstag. Und ich kann so auch mal gleich bei Sonis Garten vorbeischauen und dort eine Nacht verbringen. Da bin ich ja gespannt was meine Sonne, der Patrick bisher so angestellt hat.
Die Nacht bei Soni war mit viel Schlaf gefüllt. Schon zeitig eingeschlafen nachdem ich eine frisch gepflückt Papaya zum Abendbrot hatte. Und beim einschlafen denke ich so bei mir, Patricks Herausforderung gemeistert zu haben. Wäre Soni nicht hier gewesen hätte ich eben im Wald geschlafen.
Ausserdem habe ich nun schon 16 Tage keinen Kaffee mehr getrunken. Heute am Freitag dem 1. April stehe ich kurz nach Sonnenaufgang auf, trotte langsam in Sonis zugewucherten Garten um nach meinem Frühstück Ausschau zu halten. Papaya. Dann steige ich aufs Dach um mit ein paar Freunden zu schreiben und mein Frühstück zu haben. 10x geklickt wird auch gleich. Das Internet Business, erledigt sich nicht von selbst. Soll mal , in wenigen Jahren ein Einkommen sicher machen. Bis dahin lebe ich weiter so gut es geht und Werke ich weiter so gut es geht. 😀
Schwimmen. Ich geh gleich nochmal ne Runde. Ich beschaffte dem Soni erst mal was zu rauchen obgleich ich damit brechen will. Aber am tag noch 1-2 x zu qualmen. Ich bin da noch am probieren. Heute nach 2 Tagen totaler Abstinenz war es gut eine halbe Zigarette zu haben. Beim schwimmen fühlt sich mein körper steifer an die sonst. Schleim und eine kalte Nacht. Das Wasser auch noch schön kühl von der Nacht. Nun ist es 10 Uhr und wenn ich fertig bin mit schwimmen werd ich Soni noch Bissl helfen im Großen Garten (über 2 ha bis jetzt) sauber zu machen.  Winston hat dort echt viel Chaos hinterlassen. ;) Stunden später, es ist 16 Uhr sitzen Patrick und ich beim Geburtstagsbier und David Bowie Musik im Beach house auf Fofoa und unterhalten uns über Gott und die Welt. Dann gibt's ein warmes Getränk nach einer kühlen Dusche. Draussen regnet es und der harsche Ostwind zieht die letzte Energie aus dem Leib. Ich bin froh hier zu sein. Patrick ist eine Sonne und er scheint für jeden. Eine liebe Frohnatur die mich immer an Hotte erinnert. Hotte war übrigens genau so alt, wie Patrick heute, als ich ihn vor 16 Jahren kennen lernte. Wenn ich an Patrick denke dann muss ich anfangen zu pfeifen. Das heitert mich auf wenn meine Stirn mit zu viel Gedanke bewölkt ist. Dann wird alles ganz einfach. Das Leben wird oft durch unsere Gedanken viel zu Kompliziert. Gott will das es einfach bleibt. Also weniger denken und mehr leben. Heute ist Freitag der erste April aber das ist kein Scherz. Nö. Und am 3. APRIL hab ich es einfach ... gemacht. Das erste Video am Smartphone produziert und von der Küste aus hochgeladen. Es funktionierte.
https://youtu.be/CmbHRrvB_mc

Ich danke Gott das er in mir ist.
In diesem Sinne.
Lg nico

Samstag, 19. März 2016

Wandlungen

Nachdem ich meine geplanten Gartenarbeiten letzte Woche erledigt hatte während es jede Nacht regnete und ich mal tatsächlich beim keimen und wachsen aller Pflanzen zusehen durfte erkannte ich dann nach 2 Tagen planlosem durch den Garten trotten das es Zeit wird Freunde in der Stadt aufzusuchen. Da ich wusste das Tobi nach seiner Hochzeit mit Susi nicht mehr lange hier ist, sie gehen nach Deutschland, wollte ich noch etwas Zeit mit ihm verbringen. Außerdem wartete ich immer noch das Pio Kuila mal den Mut zusammenfasst much endlich mal zutreffen. Doch bevor ich in die Stadt ging besuchte ich Patrick auf Fofoa nochmal, denn auch diese Sonne wird Mitte April hinterm Horizont verschwinden. Nur Nico, der alte Baum wird weiter im Wald mit den anderen Bäumen viel Zeit verbringen. Mit Tobi unternehme ich nun jeden Tag etwas. Wir sind häufig zusammen. Heute Morgen auf dem Talau gewesen und den Sonnenaufgang in seiner ganzen Herrlichkeit wahrgenommen. Vava'u erwachte und man erlebt das von sehr weit oben. Als wenn man aus dem Fenster des Olympus schauen würde. ;) Einen ausgedehnten Morning walk hatten wir vor 2 Tagen. Ausgeholfen mit Strom um mein Video für Youtube zu schneiden hat er mir. Unser Essen haben wir geteilt. Viele Gespräche gehabt. Und ein paar Tage Ham wir noch zusammen bevor ich auf die Insel zurück gehe um in meinem Reiche einzukehren. Auf Hunga bin noch dem Priester der Constitution Kirche näher gekommen. Er bezog mich mit in sein Familiengebet mit ein. Weil ich Freude beim Essen zeigte habe ich eine Einladung, einzukehren für: eating and meeting wann immer ich mag, erhalten.

Dieses Mal in der Stadt gab es vor einigen die ersten Avocados. Traumhaft. 3 verschiedene Sorten Avocados. Der Hammer. Eine besser als die andere. Und für Avalon gibt's somit erste Avocado Samen. Auch Gurkensamen von lokalen Bauern konnte ich ergattern sowie eine Vielzahl von Samen der Felsenmelone. Eine sehr ursprüngliche Frucht. Nun sehen wir doch mal was die nächsten Tage noch bringen werden. Lord Fulivai ist krank und empfängt dann nicht gern Besucher. Ich probiere es in 2 Tagen nochmal. Einfach nur für n nettes Gespräch. Zach heiratet bald und hat mich eingeladen. Bin gespannt auf meine erste Hochzeit im Tonga. Manu ist in Neuseeland arbeiten und kommt erst im September wieder. Freunde bringen doch irgendwie ständig Sorge und Kummer in meine Gedanken. Positiv gesehen. Es ist gut ein paar Menschen zu kennen und lieben zu lernen. Aber man ist viel zu oft zu sehr in Gedanken bei Ihnen.

In diesem Bezug, Freundschaften, schreibe ich heute auch zum ersten Mal vom Umbruch der schon im Januar seinen Vollzug hatte. Philippe und Betsy sind nicht mehr auf Vava'u. Sie hatten Ende Januar das Weite gesucht irgendwo in Uruguay und scheinbar sind sie dort auch gelandet um dort ihr Glück zu suchen.

Nun ich gehe meinen Weg
Tue das wozu ich damals her gekommen bin. Das ist mein Leben.

in diesem Sinne
Euer Nico

Dienstag, 8. März 2016

Kokosnüsse nach dem großen Sturm

Nachdem Winston auch ganz sicher das Weite gesucht hatte kehre ich Anfang März/Ende Februar nach 2 Wochen wieder nach Hunga in den Wald Garten zurück. Mit Patrick, welcher auf der Nachbarschaftlichen Insel Fofoa als Volunteer unterwegs ist , habe ich mich für morgen verabredet. Wir wollen rüber nach Foleifuka für eine Nacht in einer Höhle übernachten. Mit Feuer und wandern. Am Samstag gehe ich mit Dr Ebbe rüber am frühen Abend. Werner hat uns papayas und nudelsalat mitgegeben. Der alte aber kernige Mann ist immer noch ohne seine Frau welche Hals über Kopf nach Deutschland musste. Am Samstag Abend paddeln wir also rüber was eine halbe Stunde später ein ende findet. Am Strand angekommen baut Patrick das Zelt auf und ich kümmere mich um die Feuerstelle. Danach gibt's zum Abendbrot für jeden eine halbe papaya und bissl Nudeln im Salat. Wie wenig ich esse fällt mir in letzter Zeit häufiger auf. Meist ist es nur noch sowas wie Appetit. Den Hunger suche ich auch jetzt. Nach 7 Tagen kokosnusswasserdiet mit einem Sonntagsmahl , welches aus einer Handvoll süß schmeckendem und vorher gekochtem Maniok besteht muss ich heute am 8. Tag sagen das es mir gut geht. Bissl viel Moskitos ab und zu. Nicht den ganzen Tag lang aber es gibt Stosszeiten. Während ich letzte Woche das alte Camp in das kuriose Küchlein verwandelt habe dachte ich darüber nach jetzt Wöchentlich etwas in den Blog zu schreiben. Am Besten immer sonntags. Der Bau der neuen Hütte gestaltet sich ohne Probleme. Nur das Wetter zwingt sehr oft zum langsam machen und eine Pause löst die andere ab. Ab April wird es wohl endlich wieder kühler. Wie das sein kann darauf gab es jedenfalls am Anfang letzter Woche einen Vorgeschmack mit Temperaturen am morgen um die 23 Grad.  Herrlich wenn der Körper nachts mal mehr runter kommen kann. Jetzt steht im Grunde wieder Gartenarbeit an. In der Erde wühlen. Asche und Holzkohle produzieren als kostenlosen Startdünger. Pferdeäpfel am Weg sammeln und fermentieren lassen. Ich sammel hier und da mal einen Sack und dann kommt es zusammen mit grünem Gras und Holzkohle in einen Eimer mit Deckel. Jeden Tag etwas Wasser drauf und arbeiten lassen. Es kompostiert besser wenn das Ganze im kühlen Schatten steht. Man könnte es auch gleich an Ort und Stelle eingraben aber dann dauert es länger. Eine Vorgehensweise für später. Ich lege ein neues Beet an für Gemüse und Kräuter. Ein neues Areal mit Maniok entsteht. Nicht einfach dem Wald mal paar Quadratmeter abzuluchsen. ;) Gerade während der Regenzeit holt der Wald sich gerne mal schnell wieder was zurück. Stellen die ich kahl machte mit  der Hilfe des Feuers glänzen nun auch schon durch Bewuchs mit heimischen Blühern und Gräsern. Es wird langsam. Für die neue Küche baue ich einen Solarbaum. Das Selbe mag ich noch fürs Roundhouse bauen. Dann hat jedes Gebäude ein 40 Watt solarpanel und eine 40ah Batterie. Während der sonnigen Regenzeit reicht es Dicke, sogar mit Überschuss. Im Winter, hier Trockensaison, wenn die Sonne etwas tiefer steht reicht es immer noch wenn man leichte elektronische Geräte wie Led Licht, Smartphone und Netbook betreibt.

Gerne würde ich mal wieder eine Wanderschaft durch den Wald machen,abseits von den Wegen aber die tonganische Wespe ist hier im Sommer stark in der Population und sehr agressiv wenn es um den Schutz Ihrer Privatsphäre und Behausung geht. Doch die Trockenzeit naht und es gibt noch einige Flecken auf dieser schönen Insel die noch erkundet werden wollen. Freu. Während ich an diesem schönen Montag das Beet umgrabe , schreibe ich in den Pausen hier weiter. Heute morgen habe ich wieder mit meiner Mama telefoniert über die WowApp. Mit dieser App klappt das sogar hier an der Südküste. Braucht scheinbar weniger Bandbreite. Aber Videotelefonie ist im Moment immer noch zu Volumen raubend. Wußtet ihr das Digicel im gesamten Pazifik auf Tonga am teuersten ist? Woran liegt das? Wen und Was hat es da geritten?

Vor mir liegen die Sämereien vom Thomas S.. Diese Samen wandern ins neue Beet. Zucchini, Gurken und Tabak. Minzesamen hab ich hier auch noch liegen. Die wandert wohl aber besser in eine feuchtere Gegend. Vorzugsweise Bananenzirkel. Na mal schauen. Jede menge maiskörner wollen auch noch in die Erde. Durch meine nun offene Brandblase am Fuss bin ich hier festgekettet. Würde gerne mal ins Dorf schauen ob meine Freunde onani und seine Familie wieder zurück sind. Letzten Sonntag, von Patrick zurückkommend, verbrachte ich eine Nacht beim Priester,wo es abends ein warmgetränk gab und eine gute spärliche Mahlzeit wie ich es mag. Sie bestand aus einer Hand voll Brotfrucht. So und nun werde ich wohl noch etwas Feuer machen für Holzkohle. Gehabt euch wohl. Bis die Tage.

Euer Nico von Hungaisland